Friede, Freude, Pfefferkuchen – Weihnachten überleben

Das war schon immer so! Das haben wir nie so gemacht!

Weihnachten ist ein wichtiges Familienfest – und jede Familie hat ihre eigenen Traditionen. Bei den einen gibt es zu Essen immer das Gleiche, andere haben strenge Vorstellungen, wie der Baum zu schmücken ist, damit es „richtig“ Weihnachten wird. Bei anderen steht die Musik und der Gesang im Vordergrund. Ich finde es sehr schön, wenn Familien Traditionen entwickeln und sie an ihre Kinder weitergeben. Die Tradition schafft Verbundenheit und Vertrauen, eine Basis auf die man sich beziehen kann.

Allerdings können Traditionen auch zum Korsett werden, gerade dann, wenn es nicht die der eigenen Familie sind, sondern die der Familie des Partners, die es ganz anders, gefühlt für uns vielleicht „falsch“ macht. (Halten wir kurz mal inne und überlegen uns, wie absurd das eigentlich nicht nur klingt, sondern auch ist: „falsch“ Weihnachten feiern!)

Außerdem ist Weihnachten ein Fest, bei dem alle nah zusammenrücken, man könnte auch sagen, sich auf die Pelle. Und da bleibt es nicht aus, dass die unter der Decke gehaltenen schwelenden Konflikte neue Energie bekommen und vielleicht auch ausbrechen.

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Die Hoffnung auf ein schönes Fest

Vielleicht wollen wir es auch besonders schön machen. Und wir strengen uns ganz besonders an, damit es alle schön haben. Wir übersehen dabei vielleicht, dass wir uns sehr unter Stress setzten und dann beim eigentliche Fest schon völlig erschöpft unter dem Baum sitzen. Vielleicht bekommen wer dann auch nicht einmal die Wertschätzung für die viele Arbeit, die wir uns gemacht haben, sondern es wird der Baum, der Schmuck oder das Essen kritisiert. Wir sind inzwischen schon so dünnhäutig, dass wir eben aus dieser Haut fahren. Und schon ist der erhoffte Weihnachtsfriede dahin.

Was können wir also tun, um diese unerwünschten Eskalationen zu vermeiden?

Wir können bei uns selbst anfangen. Und wie immer ist der erste Schritt, wie machen uns erst einmal bewusst, dass Weihnachten überhaupt konfliktgeladen sein kann.

Wir sollten uns außerdem überlegen, was eigentlich unsere Erwartungen an das Fest sind? Was wollen wir? Ist das allen klar? Und dann: was wollen eigentlich die anderen? Bringen wir das zusammen? Sie sehen schon: nach dem Nachdenken kommt auch hier das miteinander reden. Sagen Sie was Sie möchten und fragen Sie, auf was Sie vielleicht Rücksicht nehmen könnten?

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Realistische Erwartungen

Wenn es Ihnen schwerfällt, bestimmte Traditionen aufzugeben oder neue, für Sie fremde zu akzeptieren, dann überlegen Sie doch einmal, für Sie das alles machen? Für sich allein? Doch wohl nicht, oder nicht nur. Sie wollen vermutlich, dass es auch für alle anderen ein schönes Weihnachtsfest wird. Das geht nicht, wenn Sie es nur so zulassen, wie Sie es möchten. Lassen Sie also ein bisschen los und kommen Sie auch den Wünschen der anderen entgegen.

Sehr hilfreich ist es auch, nicht zu viel zu erwarten. Die Menschen ändern sich in der Regel nicht plötzlich an Weihnachten. Sie bleiben die, die sie sind. Falls Ihr Bruder und seine Sprüche Sie schon immer genervt haben, dann wird das auch an Weihnachten so sein. Falls Ihre Tante gerne mal einen über den Durst trinkt und dann alle mit Geschichten von früher langweilt, wäre es unrealistisch anzunehmen, dass sich das über die Feiertage ändert. Stellen Sie sich also darauf ein. Erwarten sie das Erwartbare. Ganz realistisch. Wenn es dann eintritt, sind Sie nicht (so) überrascht oder enttäuscht.

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Take it easy

Über Sie sich in Gelassenheit. Wenn Sie etwas bemerken, dass Sie stört, dann überlegen Sie: Muss ich darauf reagieren? Was passiert schlimmstenfalls, wenn ich nicht reagiere? Falls Sie zu dem Ergebnis kommen, dass eine Reaktion nicht notwendig ist, dann lassen Sie die Situation an sich vorüberziehen. Prüfen Sie vielleicht, ob sie die Situation wirklich loslassen konnten. Und dann seien Sie stolz auf sich uns Ihre Gelassenheit.

Wenn Grundsatzkonflikte aufflackern und Sie spüren, dass Sie involviert sind, dann könnten Sie sich auch sagen, dass alles seine Zeit hat. Die Lösung von Grundsatzkonflikte könnten man z.B. auch auf einen anderen Zeitpunkt verlegen, als die Weihnachtsfeiertage. Und wenn diese Überlegung Entspannung verspricht, dann lassen Sie den Konflikt an sich ziehen. Und seien Sie wieder stolz auf sich.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls von Herzen Frohe Weihnachten - möglichst konfliktfrei - und ein gutes, glückliches, gesundes Neues Jahr – mit wenig Konflikten, und wenn es denn mal sein muss: streiten Sie gut!

Herzlich Ihr Philip Gass

 

Update:

Weihnachten ist vorüber. Wie war es bei Ihnen? Gab es Konflikte? Wie sind Sie damit umgegangen? Was hat geholfen? Was nicht?

Schreiben Sie darüber in das Kommentarfeld. Ich freue mich auf Ihre Nachricht.

 

Foto von Sarah Vombrack gefunden auf Unsplash

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