Einsatzbereiche von Wirtschaftsmediation

Mediation ist vielseitig

Die Einsatzbereiche von Mediation sind sehr vielfältig. Ebenso vielfältig, wie die Ursachen der Konflikte, die mit ihr gelöst werden können. Das gilt auch für Wirtschafts- und Berufsleben und für die vielen Konflikte, die beide Bereiche berühren. Hier ein paar Beispiele.

Mediation München

 

Innerbetriebliche Mediation

Konflikte in Betrieben sind völlig normal. Das heißt aber nicht, dass sie harmlos sind. Ein von ungelösten Konflikten geprägtes Betriebsklima kann den Unternehmenserfolg nachhaltig beeinträchtigen. Zu einer modernen Unternehmensführung gehört daher auch ein professionelles Konfliktmanagement selbstverständlich dazu.

Ursachen von Konflikten in Unternehmen gibt es viele: In Teams können Konflikte über eine faire Verteilung von Aufgaben und Belastungen entstehen, Abteilungen konkurrieren vielleicht um knappe Ressourcen und geraten darüber in Konflikt. Vorgesetzte und Mitarbeiter können in Konflikte geraten, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Und schließlich sind auch zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung vielfältige Konfliktszenarien denkbar.

 

Generationenwechsel und Unternehmensübergabe

Ein geradezu klassisches Konfliktfeld ist der Generationenwechsel in Familienunternehmen. Die Gründer eines Unternehmens wollen den Staffelstab an die nachfolgende Generation übergeben. Alles sieht so einfach aus. Aber es will einfach nicht funktionieren. Die Kette von Missverständnissen, Enttäuschungen und Reibereien reißt nicht ab.

Was so einfach aussieht, ist es eben nicht. Tiefgreifende Veränderungen lassen nicht selten unterschwellige Spannungen und Konflikte zu Tage treten, die lange Zeit, vielleicht unbewusst, unter der Decke gehalten wurden. Jetzt brechen sie auf und machen einen reibungslosen Übergang unmöglich.

Schwierig wird es auch, wenn die Vertreter der beiden Generationen völlig unterschiedliche Erwartungen haben, diese Unterschiede den Beteiligten aber nicht klar sind. Die abgebende Generation erwartet vielleicht Dankbarkeit und Respekt. Oder es fällt ihr schwer wirklich los zulassen. Die übernehmende Generation erwartet vielleicht, dass sie jetzt frei entscheiden kann, was sie - vielleicht endlich ganz anders - machen möchte. Und dass sie dafür eben keine Erlaubnis einholen muss.

Mediation kann helfen, dieses verwirrende Geflecht von Erwartungen und Entäuschungen zu  entwirren und Wege zu entwickeln, die für beide Seiten gangbar sind.

 

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Business to Business

Die Palette möglicher Konflikte zwischen Unternehmen ist sehr breit: Vertragsstreitigkeiten, Zahlungsmodalitäten, Kooperationen, Konflikte im Zusammenhang mit dem Wettbewerb. Diese Konflikte werden in der Regel in Verhandlungen - und wenn man dabei nicht weiter kommt - vor Gericht ausgetragen. Prozesse sind aber vor allem eins: unsicher in ihrem Ausgang. Außerdem sind sie nicht selten mit erheblichen Kosten verbunden. Und schließlich sind sie öffentlich - was auch nicht immer im Interesse der Beteiligten liegt. Für viele dieser Konflikte empfiehlt es sich daher, sie erst im Wege einer Mediation zu bearbeiten. Sie ist vergleichsweise kostengünstig, schnell anzuberaumen, vertraulich und oft sehr erfolgreich. Sollte es mal nicht funktionieren, steht den Parteien dann immer noch der Gang vor Gericht offen.

 

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Konflikte im Gesundheitswesen

Auch das Gesundheitswesen bietet viele Einsatzbereiche für Mediation, denn wie überall treten auch hier regelmäßig Konflikte auf: Nicht immer führt eine medizinische Behandlung zu dem erwünschten Ergebnis ... und darüber können Patienten mit ihren Ärzte in Konflikt geraden. Die Trennungsrate von Ärzten in Gemeinschaftspraxen ist erheblich. Und ähnlich wie in Ehen, die geschieden werden, ist es den Beteiligten oft nicht mehr möglich "professionell" und sachlich mit den auftretenden Konflikten umzugehen. Auch die Beziehung zwischen Ärzten und Assistenzpersonal ist nicht immer frei von Konflikten. Mediation kann auch in diesen Fällen den Beteiligten helfen, zu einer für alle Beteiligten guten Lösung zu kommen.

 

Verein

Einsatzbereiche Verbände und Vereine

Viele Verbände und Vereine sind auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. Wie in jedem anderen Betrieb auch, kann es dabei zu allen möglichen Konflikten kommen. Auch hier ist also ein Einsatzbereich von Wirtschaftsmediation. Der Unterschied zu Konflikten in Unternehmen ist, dass Ehrenamtliche von heute auf morgen ihr Engagement beenden können - und sich so einfach einer als unbefriedigend wahrgenommenen Situation entziehen.

Für den Verband oder den Verein bleibt damit nicht nur der Konflikt nicht gelöst, sondern es geht auch ehrenamtliches Engagement möglicherweise für immer verloren. In der Arbeit mit Ehrenamtlichen ist daher die vorausschauende Arbeit an und mit Konflikten essenziell.

Der Umgang mit Konflikten ist für viele Verbände Tagesgeschäft. Sie verstehen sich von Haus aus als Interessenvertretung - und geraten dabei nicht selten mit anderen Interessengruppen in Konflikt. Für einen professionell arbeitenden Verband gehört daher - neben Verhandlungen, Prozessen usw. auch die Mediation ganz selbstverständlich zum Katalog der Maßnahmen zur Konfliktbewältigung.

 

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Medien & Kunst

Auch in den Medien und in der Kunstszene gibt es viele Einsatzbereiche für Mediation. In der Medienbranche stehen Dienstleister und Kunden nicht selten unter erheblichem Termindruck. Oft steht einfach die Zeit nicht zur Verfügung, einen Prozess und ein Urteil abzuwarten. Eine schnelle Lösung muss her! Auch hier kann Mediation sinnvoll sein und vergleichsweise schnell zu einem Ergebnis führen. Sie kann in der Regel schnell angesetzt - und wenn alle Beteiligten mitwirken - auch vergleichsweise schnell mit einer guten Lösung für beide Seiten beendet werden.

Bei Konflikten aus dem Bereich der Kunst spielt die persönliche Betroffenheit oft eine besondere Rolle. Und nicht selten geht es hier um Fragen, die ein Gericht mit einem Urteil in ihrer gesamten Komplexität nicht ohne Weiteres berücksichtigen kann. Mediation kann hier helfen, nicht nur ein Problem zu lösen, sondern auch der persönlichen Betroffenheit den angemessenen Raum zu verschaffen.

München, 2016

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