Die Bedeutung von Konfliktmanagement in Verbänden und gemeinnützigen Organisationen
Fokus Ehrenamt
Viele gemeinnützige Organisationen setzen besonders auf ehrenamtliches Engagement. Das ist erst einmal von Vorteil, gerade bei beschränkten Budgets, denn ehrenamtliche Arbeit ist (bzw. scheint) so gut wie kostenfrei. Sie birgt aber auch einige Risiken.
Unternehmen wollen Gewinne erzielen. Sie stellen Personal ein, das sie über Arbeitsverträge an sich binden. Sie bezahlen Gehälter, im Gegenzug stellen die Mitarbeiter ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Außerdem verpflichten sie sich zu einer gewissen Treue, mit der das Unternehmen einigermaßen verlässlich planen kann.
Bei ehrenamtlichen Organisationen ist das anders. Sie verfolgen keine wirtschaftlichen Interessen, sondern sie orientieren sich an Zielen und Werten, die ihre Mitglieder teilen. Sie finanzieren sich sogar oft über Spenden und Beiträge ihrer Mitglieder. Auch die eigentliche Arbeit wird nicht selten von Ehrenamtlichen geleistet. Das gilt in der Regel sowohl für die inhaltliche Arbeit, also die Umsetzung von Zielen und Zwecken. Aber auch für die administrativen Anteile der Arbeit, also z.B. die Übernahme von Ämtern und Leitungsfunktionen.
Gemeinnützige Organisationen sind also in vielen Fällen gleich in mehrfacher Hinsicht vom Engagement ihrer Mitglieder abhängig. Die Ehrenamtlichen können aber, anders als hauptamtliche Mitarbeiter ihr Engagement von heute auf morgen und ohne Begründung beenden.
Organisationen, die stark auf ehrenamtliche Arbeit setzen, müssen deshalb ein besonderes Augenmerk darauf legen, dass ihre Ehrenamtlichen sich wohlfühlen und dabei bleiben.
Es gibt viele Dinge, die sich positiv oder negativ auf das Wohlbefinden auswirken können. Sicher ist aber, dass Konflikte - wenn sie nicht gelöst oder zumindest nicht wenigstens bearbeitet werden, zu Unzufriedenheit führen können. Gemeinnützige Organisationen müssen sich deswegen aktiv um Konflikte, Konfliktprävention und Konfliktmanagement kümmern.
Lesen Sie hier, wie Sie schwierge Gespräche konstruktiv und lösungsorientiert führen können.
Konfliktmanagement sichert Engagement
Dazu gehört eine offene, konfliktbejahende Atmosphäre, aber auch Strukturen, die es allen Beteiligten leicht machen, Konflikte zu benennen und offen zu legen. Außerdem sollten Verfahren zur Konfliktbearbeitung und Konfliktlösung etabliert und allen bekannt gemacht werden.
Sinnvoll kann z.B. die Einrichtung eines Beschwerde- oder (freundlicher ausgedrückt) eines Vorschlagsystems sein. Auch die Benennung fester Ansprechpartner und Vertrauenspersonen, die als Konfliktlotsen oder als Schiedsstelle fungieren, sind hilfreich. Außerdem wirken regelmäßige Aussprachen oft konfliktberuhigend. Alle Beteiligten wissen dann, dass es für ihre Sorgen, Nöte und Ängste einen angemessenen Raum ist. Es ist auch sinnvoll einen Pool von externen Beratern, Moderatoren und Mediatoren einzurichten. Die Verantwortlichen müssen sich dann nicht erst im Ernstfall auf die Suche nach geeigneten Experten machen.
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