Gemeinnützigkeit und Konflikte

Piep, piep, piep … warum ein gemeinsames Ziel allein noch keine Harmonie garantiert

In "Non-Profit"-Organisationen kommen Menschen zusammen, die gemeinsam eine Idee verfolgen und die gemeinsam einen ideellen Zweck verwirklichen wollen. Alle wollen das Gleiche. Alle wollen etwas Gutes tun. Mit den besten Absichten. Das sind doch ideale Voraussetzungen für ein harmonisches und konfliktfreies Miteinander?

Die Illusion der Harmonie

Leider ist das eine Illusion! In gemeinnützigen Einrichtungen und Organisationen können Konflikte ebenso entstehen, wie in jeder anderen Organisation auch. Vielleicht treten sie sogar häufiger auf. Und das aus folgenden Gründen:

- Die Beteiligten haben zwar das gleiche Ziel, aber unterschiedliche Vorstellungen, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Und über diese Unterschiede lässt sich streiten.

- Nicht alle bringen sich mit gleicher Intensität in die gemeinsame Arbeit ein. Z.B. weil sie das nicht können oder nicht wollen. Bei denjenigen, die sich stärker engagieren, kann das zu Frustration führen.

- Wenn wir uns ehrenamtlich engagieren, dann ist die Gefahr groß, dass wir unterbewusst statt Geld eine andere Gegenleistung erwarten. Das kann Anerkennung oder Wertschätzung sein. Wird diese nicht, oder nicht in der erwarteten Form gewährt, können sich daraus Gefühle von Frust, Ärger oder Wut entwickeln

- Es ist auch möglich, dass wir einer Organisation, der wir unsere Energien unentgeltlich zur Verfügung stellen, weniger Geduld entgegenbringen, wenn es mal nicht so gut läuft. „Wenn ich schon meine Zeit hier opfere, dann will ich, dass es so läuft, wie ich mir das vorstelle!“

 

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Ein hehres Ziel allein schützt nicht vor Konflikten

Viele gemeinnützige Organisationen leiden unter knappen Ressourcen.  Nicht selten fehlt es am Geld. Aber auch die Zeit und das Engagement von Mitarbeitern sind nicht unbegrenzt verfügbar. Je knapper der Mittel, desto wahrscheinlicher, dass sich über ihre Verwendung unterschiedliche Auffassungen entwickeln.

Sind in gemeinnützigen Organisationen die Rollen und Kompetenzen nicht klar und transparent geregelt, können hieraus ebenfalls vielfältige Konflikte entstehen.

Das Verhältnis von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern ist eine besondere Problemzone vieler Einrichtungen der Gemeinnützigkeit.

Was deutlich wird ist: Nicht nur Unternehmen, sondern auch nicht-professionelle oder semi-professionell geführte Organisationen sollten sich auf Konflikte und Konfliktbewältigung vorbereiten. Und das in verschiedener Hinsicht.

 

Klarheit und Transparenz

Wichtig erscheint mir, ein besonderes Augenmerk auf Klarheit zu legen. Es sollte allen klar sein, welche Ziele verfolgt werden und in welcher Beziehung diese Ziele zueinander stehen.  Das ist nicht von heute auf morgen erledigt, sondern ein laufender Prozess. Je mehr Betroffene an ihm mitwirken, desto stärker werden seine Ergebnisse die Fundamente der gemeinsamen Arbeit bilden können.

Klarheit sollte auch über die Rollenverteilung und die Kompetenzen herrschen. Auch wenn alle das Gleiche wollen. Es muss Instanzen geben, die letztendlich Entscheidungen treffen und umsetzen. Hilfreich ist es allerdings auch, wenn diese Entscheidungsprozesse klar und transparent ablaufen.

 

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Kommunikation und Konfliktkompetenz

Besonders wichtig ist es außerdem, die Kommunikation in der Organisation zu fördern. Viele von uns neigen dazu, ganz selbstverständlich davon auszugehen, dass eigentlich offensichtlich ist, wie es uns geht und was wir eigentlich wollen. Dem ist aber nicht so. Wir müssen klar äußern, was wir wollen und was nicht. Diese Fähigkeit bei allen Mitarbeitenden zu fördern, sollten sich auch gemeinnützige Organisationen zur Aufgabe machen.

Sie sollten sich außerdem bemühen, ein konfliktbejahendes, offenes Klima zu entwickeln, in welchem Meinungsverschiedenheiten offen und fair ausgetragen werden können und niemand sich scheut etwas zu sagen, um nur ja den lieben Frieden der Einrichtung nicht zu gefährden.

Gemeinnützigkeit und Konflikt schließen sich nicht aus! Im Gegenteil!

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